Kategorie: Indische Kunst

Antiquitäten vom indischen Subkontinent

Diese Sammlung bietet einen Einblick in die spirituellen und künstlerischen Traditionen des indischen Subkontinents von der Bronzezeit bis in die frühe Neuzeit. Buddhistische Skulpturen aus Gandhara, rituelle Terrakotten aus dem Industal und fürstliche Miniaturmalerei aus dem Dekkan bilden den Mittelpunkt. Jedes Objekt spiegelt die anhaltende Auseinandersetzung der Region mit dem Heiligen, Mythischen und Monumentalen wider.

Zu den Höhepunkten zählen mehrere erzählende Friese und Stelen aus der Gandhara-Region der Kuschan-Ära (2.–3. Jahrhundert n. Chr.), wo die buddhistische Bildkultur unter indo-skythischer und zentralasiatischer Schirmherrschaft in einer unverwechselbaren Verschmelzung buddhistischer und klassischer Formen florierte. Diese Reliefs zeigen Episoden aus dem Leben Buddhas, Prozessionen und Stifterfiguren.

Sie finden dort auch verschiedene Darstellungen des Buddha, Skulpturen von Bodhisattvas sowie Gottheiten wie Hariti und Panchika und klassische Figuren wie Atlas und Herakles – visuelle Anklänge an den hellenistischen Einfluss, der die ästhetischen Ideale Gandharas in Bezug auf Haltung, Muskulatur und architektonische Gestaltung prägte.

Die Sammlung umfasst auch Terrakottafiguren aus der Industal-Zivilisation (um 2000 v. Chr.), die Fruchtbarkeitsmotive und frühe symbolische Formen verkörpern. Obwohl abstrakt und minimalistisch, bieten diese Stücke Einblicke in protoikonografische Praktiken im alten Südasien.

Aus einem späteren Kapitel der indischen Kunstgeschichte bereichern Miniaturmalereien aus dem Deccan (18. Jahrhundert) die Sammlung mit Szenen des höfischen Lebens und Andachtsbildern. Geprägt durch feine Details, lyrische Farbpaletten und elegante Stilisierung repräsentieren diese Werke das Erbe der Manuskriptmalereitraditionen unter regionaler muslimischer und hinduistischer Schirmherrschaft.

Diese über dreitausend Jahre alte Auswahl indischer Altertümer offenbart eine Kultur, in der göttliche Präsenz, rituelle Zwecke und künstlerische Exzellenz eng miteinander verwoben waren – jedes Objekt ein Träger von Bedeutung, Erinnerung und Transzendenz.

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